Im weltweiten Vergleich schneidet das europäische Umweltrecht ausgezeichnet ab. Die Europäische Union hat sich die normative Ausgestaltung des Umweltrechts in den letzten vierzig Jahren zu Herzen genommen. Langsam machen sich auch erste und gute Ansätze im Hinblick auf die Bekämpfung des anthropogenen Klimawandels bemerkbar. Nichtsdestotrotz bestehen weiterhin Lücken und Schwächen, die aufgrund der prekären globalen Umweltsituation zweifelsohne behoben werden müssen.
Die Erfolgsgeschichte des EU-Umweltrechts
Angesichts der Gesetzgebungskompetenz war es der Europäischen Union möglich, staatenübergreifende Umweltstandards zu setzen. Durch die Einführung eines einheitlichen Standards führte die Europäische Union eine Harmonisierung der Lebens- und der Umweltbedingungen herbei. Die Setzung neuer Richtlinien hat auch in Deutschland zu beschleunigter Modernisierung und Fortschritt im Bereich nachhaltiger Bewirtschaftung geführt. Das Umweltrecht der EU ist unstreitig ein Erfolgskonzept.
Beispiel: Europäisches Naturschutzrecht und Klimapolitik
Seit der Einführung des europäischen Naturschutzrechts hat sich die Größe der unter Naturschutz stehenden Flächen signifikant erhöht. Auch das Durchsetzungsvermögen umweltrechtlicher Interessen hat sich gegenüber anderen Interessensgruppen verbessert. Treibende Kraft bei der Entwicklung des Umweltrechts ist das Klimaschutzrecht. Die verheerenden Problematiken, die durch die globale Klimaerwärmung entstehen, wurden jüngst durch die Demonstrationen der FridaysforFuture und andere verwandte Gruppierungen ins Bewusstsein geerufen. Zudem macht sich der Klimawandel auch in den europäischen Breitengraden zusehends bemerkbar. Der Dürresommer im Jahr 2018 ist nur ein Beispiel dafür. Neben der kontinuierlich steigenden Durchschnittstemperatur sind international Phänomene zu beobachten, die Klimaforscher bereits in den 70er-Jahren prognostiziert hatten. Da die Kohlenstoffdioxid-Emissionen immer weiter ansteigen, ist es von absoluter Bedeutung, schnellstmöglich zu handeln und die Anreicherung der Atmosphäre mit Treibhausgasen zu stoppen. Dieser Herausforderung muss sich die Europäische Union nun stellen. Im Hinblick auf andere nichteuropäische Staaten nimmt die EU in diesem Prozess eine Vorbildfunktion ein, gerade da die USA ihren Standard als Vorbildmacht in den letzten Jahren mehr und mehr einbüßt. Schwellenländer werden sich bei ihrem Übertritt in die Entwicklung hin zum Industriestaat maßgeblich an der EU bei der Gesetzgebung orientieren.